Geschäftstätigkeit in Malta: Vorteile, Steuern und Besonderheiten

Südlich von Sizilien liegen die maltesischen Inseln an den Handelsrouten von Asien und Afrika nach Europa. Das maritime Logistikgeschäft und die Finanzdienstleistungen für verschiedene Unternehmen florieren hier.

Malta hat eine Bevölkerung von etwas mehr als 400.000 Einwohnern, und jedes Jahr besuchen 1,2 Millionen Touristen das Land. Der Tourismus trägt 35 % zum BIP des Landes bei, und die meisten Immobilien, die hauptsächlich aus Wohnungen bestehen, werden vermietet. Die Betreuung von Touristen ist eine ganze Branche, und fast jedes gut organisierte Geschäft ist profitabel.

Die Sektoren Elektronik und Softwareprogrammierung gehören zu den gut entwickelten Industrien in Malta. Internationale Unternehmen wie ST Electronics, Playmobil, Trelleborg und TRC Media Group haben in den maltesischen Hochtechnologiesektor investiert.

Bis 1964 war Malta Teil des Britischen Empire und gilt immer noch als eines der weltweit führenden Zentren zum Erlernen der englischen Sprache. Spezialisten mit internationalen Diplomen arbeiten hier, und Privatschulen erzielen hohe Einkommen.

Der Agrarsektor ist jedoch aufgrund von Landmangel schlecht entwickelt. Hauptsächlich werden nur Kartoffeln zum Verkauf angebaut. Gleichzeitig bleibt die Meeresfrüchteverarbeitung ein recht profitables Geschäft, und Malta ist auch für seine Pharmazeutika bekannt.

Investoren in maltesische Unternehmen profitieren aus mehreren Gründen:

• Maltas stabile Wirtschaft übersteht Wirtschafts- und Finanzkrisen, wenn sie auftreten, mit minimalen Verlusten. Zum Beispiel wurde Maltas Kreditrating im Jahr 2020 trotz der schwerwiegenden wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie bei A oder A+ gehalten.

• Internationales Geschäftszentrum. Es gibt zahlreiche Repräsentanzen bekannter globaler Konzerne und großer Unternehmen in Malta.

• Hartwährungszone und zuverlässige Banken. Seit 2008 ist das Land Mitglied der Eurozone, wodurch Investoren und deren Vermögenswerte noch stärker geschützt sind als zuvor.

• Persönliche Sicherheit. Malta gilt als eines der sichersten Länder in der Europäischen Union in Bezug auf Kriminalität.

• Staatliche Unterstützung für Unternehmen. Es gibt staatliche Programme, die darauf abzielen, das Unternehmertum zu fördern.

• Vorteilhaftes Steuersystem. Maltesische Steuerinländer erhalten erhebliche Steuervorteile.

Zweite Staatsbürgerschaft. Malta gewährt Investoren, die eine strenge Due‑Diligence‑Prüfung bestanden haben, die Staatsbürgerschaft für außergewöhnliche Verdienste durch Direktinvestition. Ein Zweitpass kann innerhalb von 14 Monaten erworben werden.

Auf den ersten Blick ist der maltesische Einkommensteuersatz von 35 % für Investoren nicht besonders attraktiv. Dieser Satz gilt jedoch nur für Unternehmen in Malta, deren Einkommen jährlich um mehr als 10 % wächst.

Wird ein maltesisches Unternehmen als Teil einer internationalen Struktur zur Akkumulation von Gewinnen aus anderen Ländern genutzt, wird der Löwenanteil der Steuer zurückerstattet. Der Staat behält nur 5 % für sich, was es für jedes internationale Unternehmen äußerst attraktiv macht.

Ein Teil der Steuer wird auch bei der Ausschüttung von Dividenden zurückerstattet. In diesem Fall wird das Einkommen mit einem effektiven Steuersatz von nur 10 % besteuert. Zahlt ein internationales Unternehmen Dividenden an die Eigentümer eines maltesischen Unternehmens, unterliegen solche Zahlungen in Malta keiner Steuer.

Ein Unternehmen kann durch Registrierung in Malta oder die Eröffnung seines Hauptsitzes hier einen maltesischen Steuerwohnsitz erlangen. Steueranreize für Unternehmen in Malta haben wir auch in unserem Artikel Steuern in Malta. Die Attraktivität des maltesischen Steuersystems erörtert.

Die Regierung Maltas finanziert Geschäftsprojekte auf Malta und kann zinsgünstige Darlehen für bis zu 33 % der Projektkosten anbieten. Manchmal stellt der Staat sogar bis zur Hälfte des Darlehensbetrags zur Verfügung. Malta Enterprise, die Regierungsbehörde zur Unterstützung von Unternehmen auf Malta, hat verschiedene Anreize zur Förderung von Investitionen und zur Unterstützung der Expansion von Industrie und innovativen Unternehmen entwickelt. Sie kann bis zu 75 % eines Projekts finanzieren.

Unternehmer auf Malta haben auch Zugang zum Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, der bis zu 50 % der Kosten genehmigter Projekte übernehmen kann. Start-ups können Zuschüsse von bis zu 200.000 € für die Geschäftsentwicklung auf Malta erhalten.

Es gibt drei Hauptformen von in Malta registrierten Unternehmen:

• Eine geschlossene Gesellschaft mit beschränkter Haftung: Das gesamte Geschäftskapital ist in Anteile aufgeteilt, die sich im Besitz aller Mitglieder des Unternehmens befinden.

• Eine Personengesellschaft mit unbeschränkter Haftung: Alle Gesellschafter haften gleichermaßen für ihre Schulden und Verbindlichkeiten.

• Eine Personengesellschaft mit beschränkter Haftung: Die Haftung jedes Gesellschafters ist durch seinen Anteil am Gesellschaftskapital begrenzt.

Um ein Unternehmen in Malta zu gründen, müssen Sie die Satzung bei der Malta Financial Services Authority registrieren und eine Registrierungsgebühr entrichten. Die Registrierungsgebühr bei der Gründung eines Unternehmens wird progressiv berechnet, abhängig vom deklarierten Stammkapital. Bei der Gründung eines Unternehmens mit dem Mindeststammkapital beträgt die Gebühr 7,5 % dieses Betrags, und bei einem höheren Stammkapital kann die Gebühr auf nur 1 % sinken. Eine Registrierungsurkunde wird nach Zahlung der Gebühr ausgestellt.

Um Anspruch auf finanzielle Unterstützung von der Regierung Maltas zu haben, müssen Sie Ihr Unternehmen beim Department of Social Security registrieren.

Eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung muss ein Mindeststammkapital von 1.250 € aufweisen. Von diesem Betrag werden 20 % während des Registrierungsprozesses auf dem Bankkonto des Unternehmens eingezahlt. Eine juristische Person kann als Direktor fungieren, aber der Gesellschaftssekretär muss eine natürliche Person sein, die maltesischer oder ausländischer Staatsbürger sein kann.

Zusätzliche Gebühren für die Gründung eines Unternehmens in Malta:

• 8 € - Reservierung eines Firmennamens;

• 23 € — Registrierung beim Datenschutzbeauftragten;

• Von 100 € bis 1.900 € - Unternehmensregistrierung beim Handelsregister. Die Gebühr hängt von der Art des Unternehmens ab;

• 1.000 € - Erwerb einer Handelslizenz für das Kalenderjahr.

Das Unternehmen muss gesetzlich mindestens zwei Gesellschafter haben, entweder natürliche oder juristische Personen. Nur Gesellschafter, die nicht in Malta ansässig sind, können Steuerabzüge erhalten. Ein Treuhänder kann Gesellschafter sein.

Die Registrierung eines Unternehmens in Malta dauert in der Regel 1-2 Wochen. Das Unternehmen muss vor Beginn des Registrierungsprozesses einen eingetragenen Firmensitz in Malta haben.

Seit 2020 erlaubt die maltesische Gesetzgebung vermögenden Personen, die maltesische Staats­bür­ger­schaft für außergewöhnliche Verdienste durch Direktinvestition zu erhalten. Ein Investor beantragt eine Auf­ent­halts­er­laub­nis und beantragt die Staats­bür­ger­schaft nach 12 oder 36 Monaten. In nur 14 Monaten können sie EU-Bürger werden. Der Antrag auf eine maltesische Auf­ent­halts­er­laub­nis oder Staats­bür­ger­schaft durch Direktinvestition erfordert eine strenge Due-Diligence-Prüfung.

Wir erörtern die Bedingungen, unter denen Investoren die maltesische Staatsbürgerschaft für außergewöhnliche Verdienste durch Direktinvestition erhalten.

Malta zieht Unternehmer aus aller Welt durch die Attraktivität seines Steuersystems und die Aussicht, weltweit Geschäfte zu tätigen, an. Einzelunternehmer können von mehreren Vorteilen profitieren. Bestehende Unternehmen werden in Malta selten zum Verkauf angeboten. Investoren gründen in der Regel ihre eigenen Unternehmen.